Second-Hand-Mode im Städtecheck: Deutschlands vielfältige Vintage-Landschaft

Second-Hand-Mode ist längst mehr als nur ein Trend – sie ist Statement, Lifestyle und Ausdruck von Individualität. Ob aus Liebe zur Nachhaltigkeit, auf der Suche nach einzigartigen Stücken oder einfach wegen der Freude am Entdecken: Second-Hand inspiriert uns, Mode neu zu denken. Der Markt für gebrauchte Kleidung wächst weltweit rasant, und auch in Deutschland hat sich das Handelsvolumen in den letzten Jahren mehr als verdoppelt.

Diese Entwicklung hat uns bei LIEBESKIND BERLIN neugierig gemacht: Wie sieht die Second-Hand-Landschaft in den größten deutschen Städten aus? Wir haben die 30 größten Städte Deutschlands nach Einwohnerzahl sowie alle Landeshauptstädte unter die Lupe genommen – von stationären Second-Hand-Läden über Angebote auf Kleinanzeigen bis hin zu geplanten Flohmärkten.

Das Ergebnis? Ein spannender Einblick in Deutschlands lebendige Second-Hand-Szene, der uns zeigt: Jede Stadt hat ihren ganz eigenen Stil.

Für uns bei LIEBESKIND BERLIN ist Second-Hand-Mode ein inspirierender Teil der Modewelt – und eine Erinnerung daran, wie individuell diese sein kann. Während du deinen nächsten Vintage-Schatz entdeckst, sind wir da, um deinen Look mit einer neuen Tasche zu vervollständigen.



Überraschung im Vintage-Ranking: Diese Städte bieten die meisten Second-Hand-Shops

Second-Hand-Läden sind längst mehr als nur eine Alternative – sie machen Städte zu echten Vintage-Hotspots. Überraschend stark schneiden dabei mittelgroße Städte ab: Mainz führt mit 9,97 Second-Hand-Läden pro 100.000 Einwohner*innen das Ranking an, gefolgt von Karlsruhe (9,72) und Braunschweig (9,53). Auch Universitätsstädte wie Augsburg (8,97) und Münster (8,72) zeigen, dass nachhaltige Mode besonders in jungen, kreativen Szenen gefragt ist.

Und die Millionenstädte? Hier gibt es spannende Unterschiede: Köln (7,74) liegt deutlich vorn, während Berlin (6,18) und Hamburg (6,08) trotz ihrer bekannten Vintage-Szenen im Mittelfeld landen. München folgt mit 5,88 Läden pro 100.000 Einwohner*innen, während Duisburg mit nur 2,39 Läden das Schlusslicht unter den großen Städten bildet.

Ob pulsierende Metropole oder charmante Universitätsstadt – die Second-Hand-Szene bietet Abwechslung. Jede Stadt erzählt dabei ihre eigene Geschichte und macht Lust darauf, die kleinen und großen Schätze in ihren Vintage-Läden zu entdecken.



Online-Schatzsuche: Hier gibt es die meisten Online-Angebote

Neben spezialisierten Plattformen ist vor allem Kleinanzeigen der Place-to-be, wenn es um digitale Vintage-Schätze geht. Da besonders bei gebrauchter Mode die Option des versandkostenfreien Abholens wichtig ist, haben wir auch das Online-Angebot an Damen- und Herrenbekleidung genauer unter die Lupe genommen.

Kiel überrascht als Nummer 1: Mit 11.311 Anzeigen pro 100.000 Einwohner*innen führt die schleswig-holsteinische Hauptstadt das Ranking an. Direkt dahinter zeigen Hamburg (10.680) und Düsseldorf (10.631), dass die Modemetropolen nicht nur offline, sondern auch online stark aufgestellt sind – hier wird der Kleiderschrank offenbar regelmäßig aufgeräumt und neu bestückt.

Doch es gibt auch unerwartete Highlights: Bielefeld (10.225) beweist, dass es mehr ist als ein Mythos, und Braunschweig (10.044) zeigt, dass Vintage-Mode auch abseits der Großstädte boomt. Selbst München (10.325), bekannt für High-End-Shopping, zeigt sich von seiner nachhaltigen Seite – Second-Hand ist hier genauso gefragt wie Luxus.


Spannend wird es bei Städten, die online aufholen: Hannover glänzt mit 10.233 Anzeigen, obwohl es bei stationären Läden eher im Mittelfeld liegt. Chemnitz (5.653), Mannheim (6.106) und Stuttgart (6.845) hingegen bleiben digital noch etwas zurückhaltender, was zeigt, dass die Second-Hand-Aktivität je nach Region stark variiert.



Wochenend-Schatzsuche: Diese Städte bieten die meisten Flohmärkte

Flohmärkte haben eine besondere Atmosphäre: Das Stöbern zwischen den Ständen, das Feilschen um Preise und das Entdecken unerwarteter Schätze machen sie zu einem beliebten Ziel für Second-Hand-Enthusiasten. Die Saison ist mit den höheren Temperaturen nun offiziell eröffnet, weswegen wir für dich geschaut haben, wo du in diesem Jahr noch die meisten Chancen auf ein cooles, gebrauchtes Piece hast.

Natürlich sind in den größten Städten auch die meisten Märkte geplant – wo Nachfrage ist, da ist auch Angebot – und andersrum. Hamburg führt bei 244 geplanten Märkten (6,3 pro Wochenende), mit Highlights wie dem Isemarkt und dem Nachtflohmarkt auf Kampnagel. Berlin folgt mit 233 Veranstaltungen (6 pro Wochenende), unter anderem mit dem über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Mauerpark-Flohmarkt. Köln und Dortmund ziehen nach mit jeweils 4,4 und 4,3 Märkten pro Wochenende und sichern sich so den dritten und vierten Platz.

Überraschend stark: Gelsenkirchen (3,9 Märkte pro Wochenende), Augsburg (3,5) und Nürnberg (3,2). In Augsburg ist besonders der Stadtmarkt-Flohmarkt beliebt, während in Nürnberg der historische Trempelmarkt viele Menschen anzieht.

Am anderen Ende stehen Mannheim und Münster mit nur 0,2 Flohmärkten pro Wochenende. Auch Stuttgart (1) und München (1,1) liegen trotz ihrer Größe nur im unteren Drittel, in Dresden sind es mit etwa 2,0 Märkten pro Wochenende immerhin doppelt so viel.


Die Daten deuten darauf hin, dass die Flohmarktkultur nicht nur von der Einwohnerzahl abhängt, sondern auch von regionalen Traditionen und nicht zuletzt von verfügbaren Veranstaltungsflächen. Während Großstädte naturgemäß mehr Möglichkeiten bieten, können auch mittelgroße Städte mit einer aktiven Flohmarktszene punkten.



Second-Hand-Champions: Die vielseitigsten Städte für Vintage-Liebende

Individueller Stil entsteht durch Kombination. Wenn du deine neue Tasche oder deine Accessoires mit Vintage-Pieces zu deiner eigenen Persönlichkeit verbinden willst, kannst du das natürlich überall tun. An einigen Orten hast du jedoch ein größeres Angebot, betrachtet man die Mischung aus stationären Läden, Online-Angeboten und Flohmärkten. Hier sind einige der Vintage-Hotspots in Deutschland:


Unsere Analyse zeigt: Die Second-Hand-Landschaft ist so vielfältig wie die Mode selbst. Ob entspanntes Stöbern in Läden, gezieltes Online-Shopping oder das soziale Flohmarkt-Erlebnis – die verschiedenen Städte bieten hier ihre ganz eigenen Reize. Die wahren Vintage-Hotspots sind aber jene, die alle drei Welten vereinen und damit das komplette Second-Hand-Erlebnis bieten.



Methodik: So haben wir die Second-Hand-Landschaft untersucht

  • Stationäre Second-Hand-Läden: Die Anzahl der Second-Hand-Bekleidungsgeschäfte wurde im April 2025 über Google Maps recherchiert. Berücksichtigt wurden ausschließlich Geschäfte, die gebrauchte Kleidung anbieten. Um die Vergleichbarkeit zwischen unterschiedlich großen Städten zu gewährleisten, haben wir die Anzahl der Läden pro 100.000 Einwohner*innen berechnet.
  • Online-Angebote: Für die Erhebung der digitalen Second-Hand-Landschaft haben wir am 15. April 2025 die Anzahl der privaten Anzeigen für Damen- und Herrenbekleidung auf eBay Kleinanzeigen pro Stadt erfasst. Auch hier wurde zur besseren Vergleichbarkeit die Anzahl der Anzeigen pro 100.000 Einwohner*innen berechnet.
  • Flohmärkte: Die Anzahl der geplanten Floh- und Trödelmärkte von April bis Dezember 2025 wurde über spezialisierte Plattformen wie meine-flohmarkt-termine.de erhoben. Berücksichtigt wurden nur Floh- und Trödelmärkte. Der Wert Flohmärkte pro Wochenende basiert auf 37 verbleibenden Wochenenden, ausgehend vom 17.04.2025.

Für die Studie wurden die 30 größten Städte Deutschlands nach Einwohnerzahl ausgewählt und zusätzlich die fehlenden Landeshauptstädte hinzugefügt, um aus jedem Bundesland einen Vertreter dabei zu haben. Aufgrund von zum Beispiel Absagen oder Verschiebungen von Märkten oder sich täglich ändernden Online-Angeboten kann es zu Abweichungen in den Daten kommen. Die Studie bietet eine Momentaufnahme der Second-Hand-Szene im Frühjahr 2025. Liebeskind übernimmt keine Garantie oder Gewähr für die Vollständigkeit der hier dargestellten Inhalte.